für Orgel
Die Ostersequenz "Victimae paschali laudes" hat mit großer Wahrscheinlichkeit den Dichter und Historiografen Wipo von Burgund († nach 1046) als Urheber. Sein Beitrag zur Osterliturgie zählt zu den am häufigsten tradierten Sequenzen des Mittelalters und blieb auch nach der Reduktion dieser Gesänge durch das Trienter Konzil auf fünf für das gesamte Kirchenjahr in Gebrauch. Die Melodie wurde aber auch mit Vorliebe für Lieder in der Volkssprache, wie "Christ ist erstanden", verwendet. Entsprechend der im Mittelalter üblichen Anwendung des "Tempus perfectum" als Ausdruck der trinitarischen Vollkommenheit bei liturgischen Gesängen ist die vorliegende Orgelversion der Sequenz im Dreiertakt verfasst. Dreimal wird die Durchführung der Sequenzmelodie in verschiedenen Stimmen durch Zitieren des Choralanfangs von "Christ ist erstanden" im Pedal interpoliert. Es ist mir noch ein Anliegen anzumerken, dass während der Arbeit an dieser Komposition meine Frau Ruth in die Ewigkeit abberufen wurde. Deshalb möchte ich ihr dieses Stück in österlicher Zuversicht widmen. (Walter Gleißner)
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