Ondes et remous für Klarinette solo

Was ist ein Werk? Eine Begegnung, eine Person. Was erwartet es von uns? Aufmerksam zu sein über das, was es uns sagt und schenkt. Was gibt es uns? Die Möglichkeit, in uns selbst eine Spur dieser Aufmerksamkeit festzuhalten, manchmal dauerhaft. Dies auszusprechen bedeutet allerdings nicht, große schwebende Prinzipien zu formulieren, so schmeichelhaft sie auch sein mögen. Die Absicht eines Werkes ist klar, sie besitzt einen Inhalt. Ondes et Remous belegen dies. Da beide Stücke kurz sind, nutzen wir die Gelegenheit, die verstrichenen Sekunden anzugeben, als eine Einladung an den Zuhörer, das Spiel eines kurzen Anhörens mit Pausen über sich ergehen zu lassen, allein um ihren inneren Atem zu spüren versuchen (uns sei daher die Angabe der Sekunden und Minuten vergeben). Früchte der Freundschaft, so scheint es, sollen Ondes und Remous zu alten Freunden werden, zu bekannten Kompositionen, die man eine Zeit lang aus den Augen verlieren kann, um sie dann mit der Begeisterung eines Wiedersehens erneut zu hören. Denn sie sind leicht und tief, wie die Vertraulichkeit. Eugène de Montalembert